Laurentiuskirche
Die St. Laurentiuskirche steht auf einem geschichtsträchtigen Hügel;
denn hier befand sich einst die Burg der Herren von Schleißbach.
Vom 7. bis 10. Jahrhundert beherrschte diese Familie die umliegende Gegend.
Laurentiuskirche erbaut 1650 -1660
Die Erbauung der Laurentiuskirche, die im 3O jährigen Krieg im Jahre 1632 beim Schwedeneinfall vollständig zerstört wurde, fällt in die Zeit von 1650—1660. Diese Kirche, die heute noch vom sog. alten kirchlichen Friedhof mit einer Mauer umgeben ist, war natürlich nicht der Erstbau.
Sie hatte ,wie die meisten unserer Kirchen ,eine oder mehrere Vorläuferinnen.Das ergibt sich daraus,dass sie noch den mittelalterlichn gotischen Chor hat.Es handelt sich also um einen Um - oder Erweiterungsbau.
Wahrscheinlich ist, daß auch dieser gotische Bau des 13. oder 14. Jahrhunderts noch einen romanischen Vorgänger hatte...
Der Anlass zu diesem Erstbau dürfte, wie nach weisbar in manchen anderen Fällen, die in der deutschen Geschichte so hochbedeutsame Entscheidungsschlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg gegen die heidnischen Ungarn gewesen sein.
Diese endete am Laurentiustage 955 mit einem Sieg des damaligen deutschen Königs und späteren Kaisers Otto des Großen. Seinem Beispiel folgend errichtete besonders der damalige Adel manche Laurentiuskapelle auf seinen Burgen.
Die überaus schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Schweden-Einfall erlaubten nur äußerste Sparsamkeit. Eine Gedenktafel, welche eine Wandverkleidung heute verdeckt,
verrät die große Notlage dieser Zeit. Die Inschrift trägt die Worte:
„Nicht zu groß und nicht zu klein,
Nicht französisch, nicht latein,
Erbaut in jenem Jahr,
Wo kein Geschmack zu finden war".
Die Kirche ist 40 m lang, 13,50 m breit und der Turm 46 m hoch. Im Jahr 1742 ist sie teilweise durch Feuer zerstört worden.
Die Glocken der Laurentiuskirche mussten wie auch die der anderen Kirchen im 1. und 2. Weltkrieg für Kriegszwecke abgenommen werden. Die Pfarrkirche erhielt im Dezember 1947 4 neue Glocken. Der Mainburger Metzgermeister Hans Prantl stiftete 10 000 Reichsmark
für die große Glocke mit 52 Zentner Gewicht,
Totalrestaurierung
In der Zeit vom Juni 1961 bis September 1962 ließ die Kirchenstiftung eine totale Innen- und Außenrenovierung der Kirche durchführen.
Dabei wurde festgestellt,daß die Pfarrkirche beim Wiederaufbau 1650 - 1660 vergrößert, und der Turm von der Ost - auf die Westseite verlegt wurde.
Gleichzeitig ist das alte, bereits 30 Jahre lang bestehende Schindeldach am Turm durch ein Kupferdach abgelöst worden.
1961 wurde das Glockengeläut auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Das Prunkstück der St.Laurentiuskirche ist der Hochaltar mit je drei Säulen.
In einer Nische wird der Kirchenpatron St.Laurentius,von Engeln umgeben,in der Verklärung dargestellt.
Er wurde auf einem Rost gebraten und erlitt am 10. August 258 den Märtyrertod. Laurentius war gebürtiger Spanier. Er wirkte als Diakon der Christengemeinde von Rom und verwaltete die Kirchenschätze.Im Auftrag seines Bischofs kümmerte er sich um die Armen, Notleidenden und Kranken.
Die Heiligenfiguren am Hochaltar von links nach rechts: Ignatius mit der Monstranz, Gründer des Jesuitenordens, Hl. Wolfgang mit Stab, Mitra und Kirche, Schutzpatron der Diözese Regensburg
Viehpatron St. Leonhard mit Stab, Mitra und Regelbuch, Insignien eines Abtes, Hl. Franz Xaver mit Taufmuschel
und Kreuz , Missionar in Indien, China und Japan
Die beiden Jesuitenheiligen Ignatius und Franz Xaver erinnern an die pastorale Tätigkeit ihres Ordens, da nach dem 30 - jährigen Krieg Priestermangel in der Hallertau herrschte. Sie begründeten in der Gegenreformation 1669 hier die Corpus - Christi - Bruderschaft, die bis heute besteht.
Auch die beiden Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1735 und zeigen qualitätsvolle Holzfiguren.
Auf dem linken Seitenaltar ist die Heilige Sippe dargestellt. Sie besteht aus Maria, Josef, Jesus, Zacharias, Elisabeth und Johannes dem Täufer mit dem Lamm.
Der rechte Seitenaltar ist ein Marienaltar. Er zeigt die sogenannte “Türkenmadonna” mit dem Jesuskind und dem Halbmond zu ihren Füßen.
1666 Pfarrhof
Die Erbauung des Pfarrhofes neben der Laurentiuskirche fällt in das Jahr 1666, nachdem der alte 1632 abgebrannt war.
Dieser Pfarrhof, bestand lange Jahre und stand unter Denkmalsschutz . 1955 wurde er für private Wohnzwecke vermietet, anschliessend wollte man den Pfarrhof abreißen und an dieser Stelle ein Altersheim errichten. Doch daraus wurde nichts, weil die bischöfliche Finanzkammer und das Landesamt für Denkmalschutz den Abbruch des Gebäudes ablehnten. Doch nach einigen Jahren ist die Kirchenverwaltung von einer Sanierung des alten Pfarrhofes wegen zu hoher Kosten abgekommen. Sie beantragte 1973 den Abbruch des Gebäudes.
1955 kam der Pfarrhof in das freigewordene Gebäude der AOK an der Erberstrasse Das neue Pfarrheim wurde 1986 Am Gabis erbaut.